Der Sozioökonomische Einfluss von Prähabilitation bei Knie und Hüfttransplantationen in grenzüberschreitender Kooperation.
Über das Projekt
Der totale Knie- und Hüftersatz (d.h. die Totalendoprothese (TEP)) gehört zu den häufigsten und invasivsten operativen Eingriffen in der orthopädischen Chirurgie. Die Mehrheit der Studien und Projekte konzentrierten sich bisher auf die Optimierung des Rehabilitationsprozesses nach einer Knie-/Hüft-TEP, wobei das übergeordnete Ziel die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten war. In den letzten 20 Jahren hat die Zahl der Belege für den Einsatz präoperativer Maßnahmen zugenommen, aber die Anwendung und die Methoden sind sehr unterschiedlich und konzentrieren sich in den meisten Fällen auf eine einzige Methode.
Wir verfolgen den Ansatz, dass eine Kombination aus wissenschaftlichen Erkenntnissen, klinischer Erfahrung und Praxis der Projektpartner in einem multimodalen Prähabilitationsprogramm (d. h. Vorbereitung vor der Operation) den klinischen Verlauf der Knie-/Hüft-TEP optimieren kann. Neu ist die Einbeziehung von Patienten in ein multimodales Prähabilitationsprogramm, das die biopsychosozialen Komponenten der Prä-/Rehabilitation hervorhebt, die Behandlungsergebnisse weiter verbessern soll und zu einer kosteneffektiveren Behandlung von Patienten führen kann, die sich einer Knie-/Hüft-TEP unterziehen.
Ziel der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist, unter Einbindung der relevanten Zielgruppen, insbesondere der Primärversorgung und ambulanter Versorgung, ein komplexes PREHAB Programm inkl. Informations- und Aufklärungsmaterial für Patientinnen und Patienten zu entwickeln.
Dies soll die Bereiche Information/Schulung, Lernen/Üben, Training und Schmerztherapie individuell berücksichtigen und die Optimierung des biopsychosozialen Ansatzes bei der Prähabilitation von Patienten, die sich einer Knie-/Hüft-TEP-Operation unterziehen ermöglichen. Schließlich werden die Ergebnisse für die Optimierung desklinischen Pfads verwendet, wobei soziale Modellierung, Nutzererfahrung und Kosteneffektivitätsanalysen einbezogen und von den Partnerinstitutionen umgesetzt werden sollen.
Projektpartner:
Ludwig Boltzmann Gesellschaft – Ludwig Boltzmann Institute for Rehabilitation Research
Komenius Universität – Faktultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften
NÖ Landesgesundheitsagentur – Initiative Healthacross
Projektlaufzeit: 01.09.2024. – 31.08.2027
Projektbudget: 1 857 748,20 €
EFRE-Finanzierung: 1 486 198,56 €
Neuigkeiten
Kick-Off Veranstaltung Herbst 2024
Die Kick-Off-Veranstaltung, die den Beginn einer vielversprechenden Kooperation markiert, fand am 18. Oktober 2024 in der NÖ Landesgesundheitsagentur in St. Pölten statt. Die anwesenden Gäste konnten sich bei der Kick-Off-Veranstaltung einen umfassenden Überblick über die Ziele und Vorteile des Projekts verschaffen. Nach dem intensiven Erfahrungsaustausch während der Kick-Off Veranstaltung können alle erwartungsvoll in die Planung der nächsten Projektaktivitäten sowie die Projektumsetzung blicken.
„Das vorgestellte ‚Cross‐Prehab‘ Interreg‐Projekt spiegelt sehr schön die strategische Schwerpunktsetzung wider, die wir als Ludwig Boltzmann Gesellschaft verfolgen. Es verkörpert das Prinzip ‚Science for Society‘ durch grenzüberschreitende internationale Zusammenarbeit zum Wohle des Forschungs‐ und Gesundheitsstandorts Niederösterreich und seiner Nachbarregionen. Dieses kompetitive internationale Kooperationsprojekt ist ein klarer Ausweis von Exzellenz in der translationalen Forschung. Es vernetzt und stärkt die Innovationskraft unserer Region und leistet zugleich einen wertvollen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt“ betonte Karine Köhrer, zuständige Programmmanagerin bei der Ludwig Boltzmann Gesellschaft.
„Gesundheit kennt keine Grenzen. Mit dem Projekt ,Cross-Prehab‘ setzen wir ein weiteres Zeichen für die Stärkung der Gesundheitsversorgung in Niederösterreich. Durch die enge Zusammenarbeit mit unseren europäischen Nachbarn stellen wir sicher, dass Patientinnen und Patienten auf beiden Seiten der Grenze von einer verbesserten wohnortnahen Versorgung profitieren“, betonte der für die Landeskliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko.